Für die Produktion von Papier wird Holz benötigt, das aus verschiedenen Bäumen und in den unterschiedlichsten Gegenden gewonnen wird. Fichten, Kiefern, Birken, Eukalyptus- und andere Bäume liefern den Rohstoff, aus dem man die Zellulose für die Papierherstellung gewinnt.

Über die Abholzung und Aufforstung

Für die Produktion von Papier und Papierprodukten wird Holz von Laub- und Nadelbäumen benötigt, das aus den unterschiedlichsten Gebieten weltweit stammt. Primär liefern Fichten, Kiefern, Birken und Eukalyptus den Rohstoff, aus dem man die Zellulose für die Papierherstellung gewinnt.

Man unterteilt Wälder in sogenannte „Ökotypen“. Dabei sind die Übergänge oft fließend.
Im Groben spricht man von drei Ökotypen:

 ∙       Boreale Wälder

∙       (Sommergrüne) Laub- und Mischwälder

∙       (Immergrüne) Regenwälder oder Tropische Wälder

Waldfläche weltweit

Die tropischen Regenwälder, die in Ländern mit besonders warmem, feuchtem Klima wachsen, erstrecken sich von etwa 10 Grad nördlich bis zehn Grad südlich des Erdäquators und bedecken weltweit etwa 1,8 Milliarden Hektar Fläche. Diese Wälder zeichnen sich vor allem durch ihre Artenvielfalt aus, denn auf einer Fläche von 100 mal 100 Metern sind nicht weniger als 40, im Schnitt jedoch 100(!), verschiedene Baumarten zu finden [1].

Diese Wälder leiden besonders unter dem Klimawandel, denn sie sind sehr empfindlich gegenüber äußeren Einflüssen. Das liegt daran, dass sie die Nährstoffe für das Wachstum nur zu einem sehr geringen Teil aus Mineralien im Boden gewinnen und zum größten Teil aus Biomasse. Eine Wiederaufforstung ist hier sehr schwierig und in vielen Regionen nahezu unmöglich. Man kann solche Wälder nicht "künstlich" gestalten. Deshalb ist es besonders wichtig, dass man keine Tropenhölzer für die Produktion von Papier oder als Baumaterial abholzt, sondern sie besonders schützt. Weltweit bestehen nur noch etwa 10 Prozent des ursprünglich vorhandenen Regenwalds.  

Waldfläche in Deutschland

Deutschland gehört zu den Ländern mit einem gemäßigten Klima und beherbergt mit dem Ökotyp „Laub-/Mischwälder“ sowohl Nadelwälder als auch Laubwälder und Mischbestände. Die Artenvielfalt ist hier geringer als im Regenwald und schließt unter anderem die Baumarten Buche, Eiche, Ahorn und Esche sowie Nadelbäume wie Tannen und Fichten ein.

Besonders unsere Nadelhölzer leiden in den letzten Jahren unter Stürmen, Trockenperioden und Schädlingsbefall, so dass der Bestand des Holzvorrats bei der letzten Bundeswaldinventur deutlich gesunken ist, vor allem in Bezug auf Fichten [2].

Wälder sind essentiell für das Leben auf dieser Welt. Sie binden das klimaschädliche Kohlendioxid und versorgen uns mit lebenswichtigem Sauerstoff, sind die „grüne Lunge“ der Erde. Sie filtern Feinstaub aus der Luft, spenden Schatten, sorgen für sauberes Wasser, bieten unzähligen Pflanzen und Tieren in einem ursprünglich intakten System Heimat und sind gleichzeitig ein gut funktionierender Erosionsschutz. 

Holzimporte aus anderen Ländern

Boreale Nadelwälder, den dritten Ökotyp, findet man im Norden der Erdhalbkugel. Sie machen das umfangreichste geschlossene Waldgebiet der Welt aus und erstrecken sich von Skandinavien über die Taiga bis nach Alaska und Russland. In diesen Gegenden wachsen fast nur Bäume, die mit den langen und kalten Wintern und den kurzen Sommern zurechtkommen. Die Artenvielfalt ist erwartungsgemäß noch niedriger als im gemäßigten Klima und umfasst Baumarten wie Fichten, Kiefern, Lärchen, Tannen und einige verwandte Unterarten.

Wir importieren viel Holz aus diesen nördlichen Ländern mit borealen Nadelwäldern. Allein für die Papierproduktion importieren wir über 70 Prozent der Rohstoffe [3] aus Ländern wie Skandinavien oder Russland.

Wie viele Bäume werden jährlich gefällt?

Weltweit holzt die Industrie pro Jahr rund 25 Millionen Hektar Bäume [4] für die Herstellung von Holz-und Papierprodukten sowie für die Landgewinnung ab. Etwa die Hälfte davon stammt aus tropischen Ländern wie Brasilien. Um das Ganze etwas anschaulicher zu machen: Würde man ganz Deutschland mit Ausnahme von Niedersachsen mit Bäumen bepflanzen, wäre das die Menge, die jeweils 2016 und 2017 abgeholzt wurde.

Wir müssen mit unserer Ressource Holz umsichtig umgehen - global. Hierzu gehören auf die Papierindustrie bezogen unter anderem ein konsequentes Recycling und gleichzeitig die Beschäftigung mit alternativen Rohstoffen, die eine Reduktion des Frischfaseranteils im Endprodukt ermöglichen. Neben unserer Grasfaser gibt es z. B. noch Misscanthus, Hanf, Stroh und andere pflanzliche Alternativen. Verbraucher haben dies mit in der Hand, jeder Baum zählt.

Die Nutzung nachhaltiger Alternativen für Verpackungen, die nicht aus Plastik bestehen, hat in den letzten Jahrzehnten zugenommen. Das ist gut, denn dies reduziert die Nutzung fossiler Rohstoffe und vermeidet Müll. Doch gleichzeitig müssen wir verantwortungsvoll mit allen Rohstoffen umgehen und insbesondere den Baumbestand sichern. 

Wiederaufforstung

Glücklicherweise ist weltweit ein ökologisches Bewusstsein entstanden und es wird versucht, sukzessive wieder aufzuforsten. Allerdings findet eine Aufforstung meist in Form des Plantagenbaus, nicht in Form sich frei entfaltender Mischwälder, statt. Man schätzt, dass etwa 100 Millionen Altbäume abgestorben und Millionen Jungpflanzen in den letzten Jahrzehnten dem Klimawandel und dem „Verbrauch“ zum Opfer gefallen sind (z. B. vertrocknet).

Laut aktuellem Waldbericht sind nur noch rund 20 % der Bäume in Deutschland gesund. Noch nie waren so viele Erhebungs-Bäume abgestorben wie im Jahre 2020 [5]. Zudem fehlt mittlerweile das fachkundige Personal, um diesen Bestand in den nächsten Jahren erneuern zu können. Die Bundesregierung unterstützt die Aufforstung zwar für vier Jahre mit 800 Millionen Euro, doch dauert dieser Prozess seine Zeit.

Das Bepflanzen eines Hektars mit Laubbäumen kostet zwischen 10.000 und 12.000 Euro. Bis man diese Bäume wiederum fällen kann, vergehen keine Monate und Jahre, sondern mehrere Jahrzehnte. Man nennt die Zeitspanne von der Aussaat bis zum Fällen eines Baumes „Umtriebszeit“. Die ist je nach Baumart kürzer oder länger. Die Umtriebszeit für Birken oder Buchen liegt zwischen 60 und 120 Jahren. Eukalyptus "reift" im Schnitt innerhalb von 12 Jahren.

Letztlich bedeutet das, dass die Aufforstung für den gesamten Wertstoffkreislauf in allen Ländern und den nächsten Jahrzehnten gewährleistet sein muss. Das gilt in Bezug auf die Papierindustrie auch für Länder, aus denen man Holz für die Herstellung importiert. Auf lange Sicht stellt man über eine konsequente Aufforstung den Bestand der Wälder für zukünftige Generationen sicher und trägt aktiv zum Klimaschutz bei #jederbaumzählt.



Quellen

[1] Waldfläche: www.forstwirtschaft-in-deutschland.de

[2] Bestand nach Arten: www.forstwirtschaft-in-deutschland.de

[3] Holzimporte: www.umwelt-im-unterricht.de

[4] Abholzung für die Industrie: www.globalforestwatch.org

[5] BLE, Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung, Waldstandsbericht